Wie gestalte ich (m)einen Garten? #2

Harhar, ich schaffe es tatsächlich ohne monatelangen Abstand zum letzten Eintrag weiter zu bloggen.

Also, da wären wir wieder bei der Reihe der gärtnerischen Sorgenkinder.

Kommen wir zur Nummer 2: die nicht existente Terrasse. Man möchte bei 1200qm Grundstück erwarten, dass es da doch wohl irgendwo ein lauschiges nettes Plätzchen gibt, an dem man so richtig schön .... wie sagt man... chillen (oder ist das schon wieder out?) kann, grillen (hey, das reimt sich... Chillen, grillen,...) kann, also einfach das Leben genießt. Also ja, also nein... also ...

1. Wo ist denn das Problem?

Eigentlich kann es mir doch Wurscht sein, wo wir an wärmeren Tagen sitzen. Ist es aber nicht. Der Monk in mir möchte gerne einen festen Platz zum Sitzen haben, nicht immer Stühle hin und her schleppen. Ich trag ja mein Sofa auch nicht in einen anderen Raum, weil der gerade mal schön ist.

2. Wo sitzen wir bisher?

Überall und nirgendwo: Direkt am Haus, Südseite. Unter der Walnuss. Im "Rondell" - kommt hier einer Terrasse am nächsten. Direkt am Haus, Nordseite (zumindest an sehr heißen Tagen, schön kühl dort). Und in Zukunft auch sicherlich mal unterm Carport zwecks Schutz vor Regen.

3. Jeder Platz hat doch etwas für sich. Warum einen festen Platz haben?

Mein Sitzplatz im Freien ist für mich wie schon unter 1. angedeutet wie ein Teil des Wohnzimmers. Ich möchte mich dort hinsetzen und genießen. Ich möchte ohne viel Aufwand mich wohl fühlen, sobald etwas unfertig/unordentlich aussieht, der Ausblick nicht wie gewünscht ist oder oder oder habe ich Hummeln im Hintern und muss es erst perfekt herrichten. Für Sitzauflagen und Tischdecke hält künftig solch eine Gartenbox her und die soll eben dort stehen, wo auch Tisch und Stühle sich zumeist befinden werden. Ich bin schlichtweg zu faul alles erst quer durch den Garten zu tragen.

Ich möchte einen Sitzplatz mit Charme, Stil und... Blick aufs Kind. 

Wenn es nur um mich ginge, würde ich mir meinen dauerhaften Sitzplatz wohl im Rondell einrichten. Der Knackpunkt hieran ist: Ich habe dann wirklich ein begrenztes Blickfeld und kann, anders als direkt am Haus, nicht den ganzen Garten einsehen. Vor allem der kleine Große könnte sich so davon stehlen, ohne dass man es mitbekommt.




Warum nicht eine dauerhafte Terrasse am Haus? Ja, der Gedanke wird hier öfter durchgespielt. So lange, bis man bereits im Frühling bei einer Außentemperatur von 15 Grad und Sonne satt dort sitzend gehörig ins Schwitzen kommt. Denn die helle Außenwand reflektiert natürlich sehr stark die Sonnenstrahlen und so wird man schön rundum knusprig gebraten.





Jammern auf hohem Niveau. 

Ja ich weiß. Ich jammere hier auf sehr hohem Niveau. Und möchte außerdem betonen, dass alles nur Gedankenspielereien sind, denn letztlich wird sich irgendwann alles fügen. Irgendwann muss ich die Kids ja auch nicht mehr immer im Sichtfeld haben ;-)




Wie gestalte ich (m)einen Garten? #1

Was klingt wie der Auftakt zu einem Guide zur Gartenplanung ist eine Frage, die ich mir jedes Jahr in der Gartensaison stelle seit wir in unserer Gerda wohnen. 

Es ist ja nicht so, als hätten wir nichts gemacht: diverse Koniferen, 2 Apfelbäume, die viel zu nah am Haus standen sowie diverses Grünzeug hier und da durften und mussten weichen. Vorher brach liegende Ecken wurden entweder bepflanzt oder mit Rasen begrünt. Aber durch die bereits vorherige Nutzung des Gartens durch die Vorbesitzer ist die gesamte Fläche natürlich komplett durchstrukturiert, denn früher war es nahezu ein reiner Nutzgarten. Erst später wurde auch das größere der beiden Beete zu einem reinen Staudenbeet. 

Insgesamt gibt es in diesem Garten dennoch zu wenig "wir", wenn ihr versteht wie ich das meine. Und es gibt da ein paar spezielle Sorgenkinder, die mir zwar nicht den Schlaf rauben, aber jegliche Kreativität. Und diese werde ich euch nun in einer Reihe von Blogposts vorstellen... 

Sorgenkind Nummer 1: Der Vorgarten

Der Rosenweg im Rosenring... was wirklich eine wunderbare Idee und natürlich eine hübsch anzusehende Blütenpracht im Sommer ist, ist gleichzeitig mein persönlicher Graus. Denn gerade weil die Rosen so toll und auch alt sind, traue ich. mich im Vorgarten quasi gar nichts zu machen. Und natürlich sagt auch Herr Gerda, dass der Vorgarten doch toll ist, wie er ist. 
Aber ich fühle mich in diesem Vorgarten mindestens 50 Jahre älter. Min-des-tens! 

In Summe liegt das ganze an mehreren Faktoren: 
Faktor 1: wuchtige Hecke mit spießigem Bogen überm Tor 
So eine große Hecke ist zur Straße hin, hinten im Garten, ganz praktisch (wenn auch nicht hoch genug, die Treckerfahrer heutzutage können trotzdem mühelos in unseren Garten schauen, haha). Aber wenn ich aus dem Küchenfenster schaue gucke ich gegen eine grüne Wand. 

Faktor 2: Die Kiefer, urig gewachsen und mittlerweile zu 70% mit Efeu bewachsen könnte allein schon für die Dreharbeiten zu einem Fantasy-Mittelalterspektakel herhalten, ihr wisst schon mit Gnomen und so. Apropos Gnome... DIE leben hier ebenfalls noch, zurückgelassen von den Vorbesitzern. Und weil sie so halb unterm Wacholder stehen, geraten sie bei mir (glücklicherweise?) ständig in Vergessenheit. 

Faktor 3: Die beiden Wacholder-Büsche, riesig groß und an sich hübsch gewachsen, bergen unter sich einen Sandplatz (was soll da auch schon wachsen...) der sich wunderbar als Katzenklo macht. Außerdem beherbergen sie eine wunderschöne Vogel-Badewanne, wobei es aus der Perspektive der Vögel schon ein ganzes Meer sein dürfte, sofern die Wanne etwas Anderes als Tannennadeln und Dreck enthalten würde. Da der vorherige Besitzer selten an etwas gespart hat - außer am Mörtel zwischen den Wänden versteht sich - und es in seinen Augen "wenn dann gleich richtig und massiv" baute, ist dieses Vogelparadies natürlich aus purem Beton gegossen. Hätte er den mal lieber zwischen die Steine beim Mauern gepackt... 

Faktor 4: Die Trauerfichte ... oder wie das Teil auch immer heißt... 
Es zieren zwei meterhohe Bäume den Platz am Vorgarten und während der eine wenigstens noch relativ hübsch mit seiner kegelnförmigen Krone anzusehen ist, ist die "Trauerfichte" wohl nun doch ein Fall fürs kommende Osterfeuer. Habe ich also noch ein Jahr Zeit Herrn Gerda sanft auf diesen Abschied vorzubereiten ;-) 
Nachtrag: Als ich ihm von diesem Beitrag hier berichtete fragte er mich direkt herausfordernd: "Sollte jetzt weg, oder wie? Morgen gleich?" Aber auch wenn er die Zeit dafür gefunden hätte: Das eine Jahr halte ich jetzt auch noch aus ;-P 

Und jetzt mal der Schrecken in Bildern: 

Die Wetterstation ist auch so ein Fall für sich (das Grüne etwas hinter dem Vogelhaus).
War ein Geschenk, welches  mittlerweile ordentlich unter der Witterung gelitten hat.
Ist die Frage: "Darf" man sowas überhaupt entsorgen?
War ja nunmal ein Geschenk und der Schenkende geht hier regelmäßig ein und aus...  

Man kann die Trauerfichte hinter der Kiefer hier erahnen...
ebenso der  Bogen über dem Tor, links im Bild

Die "Vogeltränke" ... und die Gartenzwerge...!
Ich habe sie schon wieder erfolgreich verdrängt ...